Mit Frösten können Haskaps gut umgehen. Offiziell ertragen die Blüten ohne Schäden bis -8°C, wobei ich bei
Plekhanova auch schon mal Hinweise fand, dass diese Werte sich auf -2°C verschlechtern können, abhängig von Wind und anderen Faktoren. Jedenfalls hatte ich in den 4 vorhergegangenen Jahren meiner Haskaps-Odyssee keine Frostprobleme.
Dieses Jahr trieben die Pfalnzen wegen dem so gut wie nicht vorhandenen Winter ungewöhnlich früh aus. Als dann Mitte März starke Nachtfröste bis -8°C kamen, hatten manche Pflanzen nicht nur offene Knospen und Blüten, sondern auch bereits neu gewachsene Zweige, bis zu 10cm lang. Diese zarten neuen Triebe sind leider weniger frostresistent und wurden von den Nachtfrösten beschädigt.
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Beschädigte Jugana, 25.03.2020 |
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Beschädigte Jugana, 25.03.2020 |
Stärker betroffen von den Frösten waren Jugana und Nimfa, weniger - Strezhevchanka und Honey Blue. Andere Sorten waren nich betroffen, weil sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht begonnen haben, neue Zweige auszutreiben. Sie haben zwar bereits auch Blüten gehabt (die meisten Haskaps blühen zur gleichen Zeit), die Wachstumsphase bei diesen Sorten setzt aber offensichtlich später ein.
Drei Wochen später habe ich heute die Pflanzen wieder untersucht. Die Frostschäden sind bei Jugana, Nimfa und Strezhevchanka noch deutlich sichtbar, aber ich kann nicht bewerten, wie groß ihre Auswirkung sie auf die Ernte des nächsten Jahres sein wird. Es gibt auch genug unbeschädigte Jungtriebe und ich weiß nicht, ob die beschädigten Triebe Knospen für die Ernte 2021 bilden werden.
Jugana kommt scheinbar gut weg:
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Jugana: Frostspuren nach 3,5 Wochen |
Die Strezhevchanka bildet neue Blätter und Zweige nicht so intensiv wie das Wachstumsmonster Jugana:
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Strezhevchanka nach 3,5 Wochen |
Nimfa hat auch noch sichtbare Frostspuren, bildet aber fleißig neues Blattwerk und Triebe:
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Nimfa 3,5 Wochen nach dem Frost |
Und zum Vergleich dürfen natürlich meine Lieblingssorten Wolschebniza und Aurora nicht fehlen. Beide hatten um den 20en März noch keine Jungtriebe, sie sind später rausgekommen und entsprechend sauber:
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Aurora am 12.04.2020, Jungtriebe |
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Wolschebniza am 12.04.2020, Jungtriebe |
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Wolschebnniza am 12.04.2020, Jungtriebe |
Fazit: ich denke, dass mit der fortschreitender Klimaveränderung und mit zunehmend wärmeren Wintern die Fähigkeit von manchen Sorten, neue Zweige erst später auszutreiben, einen Vorteil darstellt. Man muss diese Pflanzeneigenschaft nicht bereits in die harten Kriterien der Sortenwahl aufnehmen, kann sie aber bereits im Kopf behalten.
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